Handprothesen
Bewegungsmuster erkennen, speichern und wieder abrufen
Mit acht Elektroden misst die Prothesensteuerung Bewegungsmuster der Muskeln im Unterarmstumpf und ordnet diese bestimmten Handbewegungen bzw. -griffen zu. Zum Beispiel: Das Binden eines Schnürsenkels oder das Drehen eines Türknopfes. Greift der Patient also nach einer Flasche Wasser, erkennt die Myo Plus Prothesensteuerung das zugehörige Bewegungsmuster und gibt der Prothese den Befehl, den jeweiligen Griff oder die Rotation auszuführen. Das geschieht automatisch.
Der Patient steuert den Lernvorgang der Prothese selbst
Nach einer ersten Anpassung durch einen Orthopädietechniker kann der Patient selbständig mit einer App die Prothesensteuerung kontrollieren. Die App visualisiert die gemessenen Bewegungsmuster. Dadurch kann der Patient trainieren, diese Muster unterbewusst noch gezielter abzurufen. Das erste Training zur Handhabung der neuen Steuerung dauert je nach Patient wenige Tage. Die größte Herausforderung hier: Die Ähnlichkeit einzelner Muster. Da sich viele Handbewegungen nur um Nuancen unterscheiden, muss Myo Plus eine Vielzahl an verschiedenen Mustern erkennen und korrekt zuordnen. Sobald die Kommunikation zwischen Anwender und Prothesensteuerung funktioniert, kann der Anwender den Fortschritt mit der App speichern und so selbst nachjustieren.
Die Myo Plus Mustererkennung ist mit allen MyoBock Handprothesen des Unternehmens kompatibel. In Kombination mit den 14 wählbaren Griffarten und Handpositionen der multiartikulierenden bebionic Hand bietet die Myo Plus Mustererkennung Unterstützung bei alltäglichen Herausforderungen, wie beispielsweise dem Bedienen einer Tastatur.
bebionic Handprothese
Auch die bebionic Hand revolutioniert das Leben und die Fähigkeiten von Amputierten weltweit. Ihre Stärke liegt in der Vielfalt der Griffmuster. Mit 14 wählbaren Griffarten und Handpositionen passt die multiartikulierte Hand besonders zu den alltäglichen Herausforderungen der digitalen Arbeitswelt. Unter anderem können Prothesenträger den Zeigefinger strecken, um damit die Tastatur eines PCs oder Laptops sowie das Tastenfeld eines Telefons zu bedienen.
Auch der Hakengriff erleichtert den Alltag enorm: Mit dieser Handhaltung können Aktentaschen, Handtaschen oder auch schwere Einkäufe getragen werden. Die bebionic Hand erkennt automatisch, wenn ein Gegenstand beginnt, aus der Hand zu rutschen. Die Funktion Auto-Grip passt dann den Griff entsprechend an, damit der Gegenstand nicht herunterfällt.
Für filigranes Greifen
Individuelle Motoren in den Fingern ermöglichen ein natürliches und koordiniertes Bewegen und Greifen. Die Motoren wurden so positioniert, dass die Gewichtsverteilung optimal ausbalanciert ist. Das macht die Hand leichter und komfortabler zu tragen. Dank der proportionalen Geschwindigkeitssteuerung kann der Prothesenträger auch filigrane Aufgaben kontrollieren, etwa ein Ei oder einen Styroporbecher festhalten. Die bebionic Hand ist in drei verschiedenen Größen erhältlich. Im Zusammenspiel mit der neuen Myo Plus Prothesensteuerung können Anwender die Potenziale der bionischen Handprothese erstmals völlig ausschöpfen.
Michelangelo Handprothese
Eine Prothese als Teil seiner selbst anzuerkennen, fällt sehr viel leichter, wenn natürliche Bewegungsmuster möglich sind und das Design stimmt. Auf beides hat Ottobock bei der Entwicklung der Michelangelo Handprothese großen Wert gelegt. Muskelsignale aus dem Armstumpf steuern zwei Antriebe: den Hauptantrieb für die Greifbewegung und Griffkraft und einen gesonderten Daumenantrieb – so sind sieben unterschiedliche Handpositionen möglich.
Der Daumen sowie Zeige- und Mittelfinger werden dabei aktiv gesteuert, Ringfinger und kleiner Finger bewegen sich passiv mit. Michelangelo ermöglicht damit Greifbewegungen, die jeder Mensch ständig im Beruf und in der Freizeit ausführt, zum Beispiel das seitliche Greifen eines Glases, das Fassen von flachen Dingen wie Papier, das Halten eines Tellers auf der geöffneten Hand oder das Umgreifen eines Stiftes.
Unterstützt werden die Bewegungen durch ein mechanisches Handgelenk. Das Gelenk kann gebeugt und gestreckt sowie nach außen und innen gedreht werden, und es kopiert auch das natürliche Verhalten eines entspannten Handgelenks.
Natürliches Erscheinungsbild
Eine besondere Herausforderung für die Produktdesigner war, das Erscheinungsbild und die Haptik der Michelangelo Hand dem natürlichen Vorbild so nahe wie möglich zu bringen. Die Finger sind aus weichen und harten Materialien gefertigt und der natürlichen Hand damit detailliert nachempfunden. Die passenden, alltagsbeständigen Prothesenhandschuhe in sechs unterschiedlichen Farbnuancen sind mehrschichtig aufgebaut. Farbige Fasern im Inneren bilden die natürliche Äderchenstruktur der menschlichen Hand nach. Für alle, die ihre moderne Armprothese gerne ins Blickfeld rücken möchten, gibt es außerdem einen durchscheinenden und einen schwarzen Prothesenhandschuh.

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