Vermindert Spastiken. Reduziert Schmerzen. Aktiviert Muskeln.
Zweite Generation des Exopulse Suit hilft Menschen mit neurologischen Erkrankungen.
Donnerstag, 24. September 2024
Muskelkrämpfe, Bewegungsstörungen, chronische Schmerzen – solche Symptome schränken den Alltag vieler Menschen mit neurologischen Indikationen ein. Ottobock stellt jetzt auf der Rehacare 2024 die neue Generation eines Medizinprodukts vor, das bei Betroffenen zu mehr Lebensqualität führen kann: Der Exopulse Suit richtet sich an Kinder und Erwachsene mit Zerebralparese (CP), Multipler Sklerose (MS), Schlaganfall und anderen neurologischen Erkrankungen sowie Fibromyalgie-PatientInnen. Mithilfe von 50 integrierten Elektroden lindert der Anzug durch sanfte und gezielte Elektrostimulation spastisch-bedingte Verspannungen und damit verbundene Schmerzen schnell und anhaltend, ebenso wie Fibromyalgie-Symptome, wie Erschöpfung und Schmerzen.
„Mit dem neuen Exopulse Suit heben wir die tragbare Neuromodulation auf ein völlig neues Niveau“, erklärt Fredrik Lundqvist, Erfinder des Anzugs und Chiropraktiker aus Schweden. „Für Patienten, die nach einer nicht-invasiven und nicht-medikamentösen Alternative suchen, die ihre Hauptbehandlung unterstützt, bietet dieser Anzug eine wirkliche Chance. Studien zeigen, dass die leichten elektrischen Impulse schwache Muskeln (re)aktivieren und Schmerzen lindern. Dadurch können Mobilität, Gleichgewicht und Durchblutung verbessert werden, was sich direkt und spürbar auf die Lebensfreude und das Wohlbefinden auswirkt.“
Bequem, präzise und wirksam
Ottobock hat das Design und die Technologie des ersten Neuromodulationsanzugs umfassend weiterentwickelt, um ihn noch benutzerfreundlicher und leistungsfähiger zu machen. Wie das Vorgängermodell „Exopulse Molli Suit“ besteht die neue Generation aus einer Jacke und einer Hose, beides in schwarz. Der Tragekomfort ist durch ein dehnbareres Material und weniger Reißverschlüsse optimiert.
Ein neues Elektrodenkonzept ermöglicht eine einfachere Platzierung und eine noch präzisere Stimulation: Die 50 im Stoff integrierten Elektroden sind größer und können gezielt mehr Muskeln ansprechen – je nach persönlichen Anforderungen bis zu 122 Muskeln bzw. die 42 wichtigsten Muskelfunktionen. Dadurch ist nahezu eine Ganzkörperstimulation möglich.
Der Exopulse Suit verfügt über zwei wieder aufladbare Steuereinheiten, die sich über Docking Stations einfach an die Jacke bzw. Hose anbringen lassen. Die Einstellung der individuellen Stimulation erfolgt durch eine neu entwickelte App. Ausgebildete ExpertInnen, zum Beispiel OrthopädietechnikerInnen oder PhysiotherapeutInnen, passen den Anzug individuell an. Sie programmieren das Stimulationsprogramm für das jeweilige Krankheitsbild, welches die PatientInnen dann auf Knopfdruck mit ihrem Smartphone selbständig starten. Zudem können die NutzerInnen jetzt über ihre App noch leichte Anpassungen an der Stimulation vornehmen, damit diese zu ihrer persönlichen Tagesform passen.
„Bei Spastiken reicht die Stimulation der Muskeln alle zwei Tage für eine Stunde aus, um die positive Wirkung bis zum nächsten Einsatz aufrecht zu erhalten“, erklärt Fredrik Lundqvist. „Bei Fibromyalgie empfehlen wir die einstündige Anwendung jeden Tag. Im Vergleich zu herkömmlichen Behandlungen birgt der Exopulse Suit eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen.“
Klinisch belegte Wirksamkeit
Der Exopulse Suit hilft Menschen mit neurologischen Störungen des Bewegungsapparats, zum Beispiel verursacht durch Multiple Sklerose, Zerebralparese oder Schlaganfall. Eine neue Studie belegt nun auch seine Wirksamkeit für das Krankheitsbild Fibromyalgie: Bei 78 Prozent der TeilnehmerInnen zeigte sich eine deutliche Verbesserung des klinischen Gesamteindrucks nach einem Monat täglicher Anwendung. Fibromyalgie-assoziierte Symptome wie Schmerzen, Fatigue, Vitalität sowie Depressionen verbesserten sich signifikant.
Ein Beispiel ist Elisa aus Budrio in Italien. Für die 43-jährige Krankenschwester war die Entdeckung des Exopulse Suits ein Wendepunkt in ihrem Kampf mit der Fibromyalgie – und „ein Hoffnungsschimmer in der Dunkelheit“, wie sie beschreibt. Seit fast sechs Monaten nutzt sie den Anzug, um ihre chronischen Schmerzen und Erschöpfung zu lindern. Elisa kann nun wieder besser für ihre Familie da sein, mit ihren Kindern spielen und lachen.
Auch Lena aus Hamburg, ebenfalls Krankenschwester, nutzt den Exopulse Suit, neben anderen Hilfsmitteln. Die junge Frau erlitt mit 19 Jahren im Sommer 2020 einen Schlaganfall, als Nebenwirkung der Anti-Baby-Pille. Seitdem ist ihr rechtes Bein gelähmt und sie leidet unter schmerzhaften Spastiken. Der Neuromodulationsanzug hilft Lena, zu entspannen und ihren Alltag zu bewältigen. „Ich bin wieder viel ruhiger, besser gelaunt und habe mehr Energie für den Tag und für meinen Beruf.“
Die neue Generation des Exopulse Suits ist ab Januar 2025 in Deutschland verfügbar. Interessierte erfahren mehr bei ihrem qualifizierten Sanitätsfachgeschäft, das auch Testversorgungen durchführt.
Im Überblick: Exopulse Suit
Anwenderfreundlicher Neuromodulationsanzug, bestehend aus Jacke und Hose sowie zwei kleinen, smarten Steuereinheiten
Hilft Menschen mit Multiple Sklerose, Zerebralparese, Schlaganfall und anderen neurologischen Erkrankungen sowie mit Fibromyalgie
Gezielt einsetzbar: 50 Elektroden stimulieren individuell betroffene Muskelgruppen
Aktiviert die Muskeln, reduziert Spastiken und damit bedingte Schmerzen
Verbessert Mobilität, Gleichgewicht und Blutzirkulation sowie alltägliche Bewegungen wie Gehen und Greifen
In 37 Größen erhältlich; für Kinder ab zwei Jahren bis hin zu 5XL für Männer und Frauen
Anwendungsempfehlung: jeden zweiten Tag für 60 Minuten bei Spastiken, jeden Tag für 60 Minuten bei Fibromyalgie (sofern nicht anders verordnet)
Schonend: nicht-invasiv und nicht-medikamentös