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Bundesweiter Digitaltag: Wie ein Familienunternehmen die Orthopädietechnikbranche revolutioniert.

3D-Technologien, KI und Apps erleichtern den Arbeitsalltag von Fachkräften.

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Freitag, 27. Juni 2025

Der bundesweite Digitaltag am 27. Juni 2025 macht es sich zur Aufgabe aufzuzeigen, wie moderne Technologien und Künstliche Intelligenz zum Wohl aller beitragen kann. Ein Vorreiter in der Orthopädietechnik ist das mittelständische Unternehmen aus Südniedersachsen Ottobock. Es vereint klassisches Handwerk mit intelligenten, digitalen Technologien mit dem Ziel, bisherige Standards in der Branche weiterzuentwickeln.

„Innovationskraft ist fest in unserer DNA verankert. Wir schaffen digitale Lösungen, die den Menschen und seine individuellen Anforderungen in den Mittelpunkt rücken. Damit gehen wir aktuelle gesellschaftliche Herausforde­rungen an, wie Fachkräftemangel, Gesundheit oder Bürokratiebelastungen“, sagt Martin Böhm, Chief Experience Officer von Ottobock.

3D-Scanner statt Gips: Digitalisierung im Versorgungsprozess

Bis heute wird ein Gipsabdruck erstellt, um Prothesen und Orthesen an die AnwenderInnen bestmöglich anzupassen. Ottobock setzt hier auf den 3D-Scan: Innerhalb von Minuten lassen sich Körperteile millimetergenau vermessen und die Daten am PC bearbeiten. KI gleicht kleine „Wackler“ oder Ungenauigkeiten während des Scan-Prozesses aus. So entsteht ein digitaler Zwilling, der jederzeit in gleichbleibend hoher Qualität reproduzierbar wird. Ob Prothesenschäfte, Liner oder Orthesenhelme für Kleinkinder – gefertigt werden die Hilfsmittel anschließend in der iFab von Ottobock – mitunter im 3D-Drucker. Die digitale Lösung TransferScan ermöglicht eine genaue Innenvermessung von Test- und Interimsschäften und überträgt die Daten präzise auf den Definitivschaft. Dadurch müssen die PatientInnen nicht tagelang auf ihre Prothese verzichten, sondern bleiben bis zur endgültigen Versorgung mobil. Währenddessen unterstützt das 3D L.A.S.A.R. Posture beim optimalen Prothesenaufbau. Eine Kraftmessplatte erfasst die Messdaten der PatientInnen, während die OrthopädietechnikerInnen sie per Tablet-Kamera dabei aufnehmen. Die Daten werden live in das Bild integriert. So werden schnellere und präzisere Feinjustierungen des Hilfsmittels möglich.

Der gesamte digitale Prozess macht die Patientenversorgung im Sanitätshaus nicht nur angenehmer, er verringert auch den Arbeitsaufwand. Dadurch bleibt mehr Zeit für direkte Gespräche.

Smarter arbeiten im Sanitätshaus

Nicht nur der Versorgungsprozess wird digitaler, auch die Werkstatt profitiert: Die Ottobock work.hub bietet den vielbeschäftigten Fachkräften einen schnellen Rundumblick über Maschinenstatus, Arbeitsfortschritte und Wartungsintervalle – direkt auf dem Smartphone. So lassen sich Ausfallzeiten reduzieren und Prozesse effizienter gestalten.

smart documentation adressiert eine der größten bürokratischen Hürden von Orthopädiefachkräften: die umfangreiche Dokumentationspflicht. Schon kleinste Fehler bei Hilfsmittelanträgen können zur Ablehnung durch Krankenkassen führen. KI unterstützt hierbei, indem sie für den Erstattungsantrag Formulierungen vorschlägt. Darin fließen sowohl die Angaben der Orthopädiefachkräfte ein als auch die biomechanischen Patientendaten aus Ganganalyse-Videos, die ebenfalls direkt über die digitale Lösung erstellt und ausgewertet werden können.

Die Zukunft ist vernetzt

„Bereits heute können wir den kompletten Versorgungsprozess der unteren Extremitäten digital umsetzen. So schaffen wir den Fachkräften Freiräume angesichts des zunehmenden Zeitdrucks in der Patientenversorgung. Auch die Werkstätten selbst können wir dank moderner Technologien digital planen, gestalten und einrichten“, erläutert Martin Böhm.

Wie Digitalisierung die Gesellschaft zukünftig weiter nach vorne bringt, ist für den Chief Experience Officer von Ottobock klar ersichtlich: mithilfe der lifelounge. Als digitales Ökosystem stellt es den Menschen in den Mittelpunkt und bringt alle Beteiligten zusammen, die für die Lebensqualität von Menschen mit Behinderung involviert sind, wie Kliniken, Sanitätshäuser, Medizintechnikunternehmen und Orthopädiefachkräfte. lifelounge bietet nicht nur digitale Lösungen und Apps für die Fachkräfte, sondern stellt auch personalisierte Treatment-Journeys zur Verfügung. Dadurch gelingt eine bestmögliche, patientenzentrierte Versorgung – in jeder Phase.

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