Bahnbrechende Forschungsergebnisse bei neurologischen Versorgungen
Expertenmeinungen im Online-Symposium “Advancements in Neurological Support: Empowering lives with Exopulse Mollii Suit”
Freitag, 15. November 2024
Anfang November stellten renommierte ExpertInnen beim Online-Symposium “Advancements in Neurological Support: Empowering lives with Exopulse Mollii Suit” bahnbrechende Forschungsergebnisse zu innovativen Behandlungsmethoden für chronische Erkrankungen vor: angefangen mit dem Potenzial nichtinvasiver Therapien bei Fibromyalgie über wesentliche Erkenntnisse aus der Integration von Psychophysiologie in die Sportwissenschaft bis hin zu ersten vielversprechenden Daten aus den laufenden Studien zur Wirkung bei PatientInnen mit Schlaganfall und Multipler Sklerose. Die Studien bestätigen die Wirksamkeit des Neuromodulationsanzuges Exopulse Mollii Suit bei der Behandlung von Fibromyalgie und Spastiken.
Dr. Andreas Hahn, Corporate Vice President of Clinical Research and Services bei der Ottobock Healthcare Products GmbH in Wien, Österreich, moderierte die Veranstaltung.
Zu Gast waren internationale ExpertInnen, die ihre Forschungsergebnisse, Erkenntnisse und Innovationen in den Bereichen Neurophysiologie, Sportwissenschaft und Neurologie vorstellten, um den kooperativen Wissensaustausch zu fördern:
Den Auftakt machte Prof. Samar S. Ayache, MD, PhD, HDR. Sie, arbeitet als außerordentliche Professorin für klinische Neurophysiologie an der medizinischen Fakultät der Universität Paris-Est in Créteil, Frankreich, und an der Lebanese American University School of Medicine in Beirut, Libanon. Darüber hinaus ist Prof. Ayache auch als praktizierende Neurologin und Neurophysiologin am Henri Mondor Hospital in Créteil tätig. Ihre Arbeit schlägt eine Brücke zwischen fortgeschrittener neurophysiologischer Forschung und klinischer Praxis, wovon PatientInnen und AkademikerInnen gleichermaßen profitieren.
Auf ihren Beitrag folgte Gastredner Dr. Alejandro Rubio Zarapuz, BSc, MSc, PhD, Direktor des Masterstudiengangs Forschung in Sportwissenschaft und Bewegungswissenschaft an der Fakultät für Sportwissenschaft der Universidad Europea de Madrid, Spanien. Dort ist er auch als ordentlicher Professor für Physiologie, Trainingsmethodik und Forschungsmethodik tätig ist. Seine Forschung mit der Gruppe für angewandte Psychophysiologie konzentriert sich auf die Integration der Psychophysiologie in die Sportwissenschaft. Die Ergebnisse fließen in die Trainingsmethoden und Forschungspraktiken an der Universidad Europea de Madrid ein.
Den Abschluss machte Prof. Dr. Naji Riachi, BS, MD, medizinischer Direktor des Burjeel Neurosciences Center in Abu Dhabi, VAE, wo er auch die Epilepsie-Abteilung leitet. Prof. Riachi ist Professor für Neurologie an der Khalifa University in Abu Dhabi und bringt sein umfangreiches Fachwissen in der Neurologie sowohl in klinischen als auch akademischen Einrichtungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten und darüber hinaus ein.
Studien im Überblick:
1. Prof. Ayache über die nichtinvasiven Behandlungsansätze für Fibromyalgie
Zu den Themen, die Prof. Ayache auf der Konferenz behandelte, gehörten die Schwierigkeiten bei der Behandlung von Fibromyalgie, die hohe Prävalenz der Krankheit in den Vereinigten Staaten und weltweit sowie die Komplexität der Biologie der Krankheit. In vielen Fällen erfüllen pharmakologische und alternative Therapien zur Behandlung von Fibromyalgie nicht die Erwartungen der PatientInnen. Daher scheinen nichtinvasive Stimulationsansätze in diesem Bereich besonders relevant zu sein, auch wenn ihre Rolle noch nicht genau bestimmt wurde. Aus diesem Grund wurde eine Studie am Henri Mondor Hospital durchgeführt. Ziel war es, die Auswirkungen des Exopulse Mollii Suit zur transkutanen elektrischen Nervenstimulation zu untersuchen mit Fokus auf Schmerzen, Müdigkeit, emotionalen Symptomen und der Lebensqualität der PatientInnen.
Phase 1 der Studie war randomisiert mit einem Cross-over-Scheinmedikament-kontrollierten Doppelblind-Design. Phase 2 war eine offene Studie. Das primäre Ergebnis der Studie war die visuelle Analogskala (VAS) für Schmerzen. Die anderen Fragebögen für Schmerzen, Stimmung, Lebensqualität und Krankheitsauswirkungen wurden auf Basis der Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS), des Brief Pain Inventory (BPI), der Pain Catastrophizing Scale (PCS), der Visual Analogue Scale for Fatigue (VAS fatigue), der Short Form 36 (SF 36) und der Fibromyalgia Impact Questionnaire (FIQ) durchgeführt.
Mit einem Durchschnittsalter von 51,3 Jahren schlossen 33 TeilnehmerInnen (93,9 Prozent Frauen) die Studie ab. Nach der aktiven Intervention waren die Schmerzen (der primäre Endpunkt) im Vergleich zur Scheinbehandlung laut VAS und einer Subskala des BPI erheblich reduziert. Die Ausnahme bildeten die Ergebnisse der PCS. Abgesehen von Depressionen zeigten auch viele der sekundären Endpunkte (Müdigkeit, Angst, Krankheitsauswirkungen und einige Aspekte der Lebensqualität) signifikante Veränderungen. In Phase 2 haben sich die meisten Ergebnisse deutlich verbessert, einschließlich Depressionen und bei fast allen Aspekten der Lebensqualität. In den Phasen 1 und 2 berichteten die PatientInnen in 63,6 Prozent bzw. 78,8 Prozent der Fälle von einer klinischen Besserung.
Prof. Ayache resümiert: „Es konnten die nozizeptiven Effekte nach zwei Wochen aktiver Behandlung erzielt werden; für die Modulation der affektiven und kognitiven Schmerzkomponenten scheint jedoch ein länger andauerndes Stimulationsprotokoll erforderlich zu sein. [...] Die Studie zeigte vielversprechende Ergebnisse bei einer schwer zu behandelnden Erkrankung, insbesondere bei Patienten, die schlecht auf die verfügbaren pharmakologischen und nicht-pharmakologischen Behandlungsmethoden ansprachen.“ Sie schlug einige potenzielle zugrunde liegende Mechanismen vor, darunter die Gate-Control-Theorie und die Modulation des zentralen Sensibilisierungsphänomens. Laut ersterer werden bei der Aktivierung von sensorischen Fasern mit großem Durchmesser hemmende Mechanismen im Hirnstamm und in der Wirbelsäule ausgelöst, die verhindern, dass schmerzhafte Impulse das Gehirn erreichen. Der zweite Mechanismus besagt, dass die kortikale Netzwerkaktivität nach transkutaner elektrischer Stimulation moduliert wird.
2. Innovative Behandlungsmethoden bieten neue Hoffnung für Fibromyalgie-PatientInnen: Dr. Alejandro Rubio Zarapuz präsentiert die wichtigsten Ergebnisse
Dr. Alejandro Rubio Zarapuz präsentierte bahnbrechende Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen des Exopulse Mollii Suit und kombinierte nicht-pharmakologische Therapien zur Behandlung von Fibromyalgie. In einer umfassenden Präsentation stellte er die Ergebnisse von drei kritischen Studien vor, in denen die Wirksamkeit von Neuromodulation, Virtual-Reality-Integration (VR) und strukturierten Trainingsprogrammen untersucht wurde. Die Forschungsergebnisse zeigen bedeutende Fortschritte in der Schmerzbehandlung, der Sauerstoffversorgung der Muskeln und der Funktionsfähigkeit von Fibromyalgie-PatientInnen, bei denen herkömmliche Behandlungen oft nicht ausreichend sind.
Fibromyalgie, die durch Schmerzen des Bewegungsapparats, Müdigkeit und kognitive Dysfunktion gekennzeichnet ist, betrifft Millionen Menschen weltweit. Dr. Rubio Zarapuz untersuchte den Exopulse Mollii Suit in seinen Studien. Die Ergebnisse der ersten Studie deuten darauf hin, dass eine 60-minütige Sitzung mit dem Exopulse Mollii Suit zu einer messbaren Verringerung der Schmerzintensität, einer Verbesserung der Sauerstoffversorgung der Muskeln und einer verstärkten parasympathischen Aktivität führt. Diese Ergebnisse unterstreichen das Potenzial des Anzugs als wichtiges Instrument zur nicht-invasiven, selbstverabreichten Schmerzlinderung.
Die zweite Studie untersucht die Synergieeffekte der Kombination des Exopulse Mollii Suit mit VR-Protokollen. Die PatientInnen berichteten von einer Verbesserung des Gleichgewichts, der funktionellen Kraft und der Schmerzwahrnehmung, insbesondere wenn VR in die Neuromodulation integriert wurde. Die immersive Erfahrung, die durch VR ermöglicht wird, fügt eine einzigartige therapeutische Dimension hinzu, die die Wirksamkeit der Behandlung potenziell verbessern kann.
In der dritten Studie bewertete Dr. Rubio Zarapuz ein hochintensives Intervalltraining (HIIT) in Kombination mit dem Exopulse Mollii Suit in einem randomisierten Crossover-Format. Die Ergebnisse zeigten, dass beide Interventionen die Schmerzen signifikant lindern und die Sauerstoffversorgung der Muskeln verbessern. Neuromodulation ist besonders geeignet für PatientInnen, bei denen Trainingsprogramme nicht oder nur mit deutlich verminderter Intensität durchgeführt werden können.
„Diese Studie bietet vielversprechende Wege zur Behandlung von Fibromyalgie und unterstreicht den Wert kombinierter, nicht-pharmakologischer Therapien“, sagte Dr. Alejandro Rubio Zarapuz. “Die Integration von Neuromodulation, VR und Bewegung bietet einen vielschichtigen Ansatz, der die komplexen Symptome der Fibromyalgie angehen kann, die oft resistent gegen herkömmliche Behandlungen sind.“
Die Ergebnisse stellen einen bedeutenden Fortschritt bei dem Bestreben dar, Fibromyalgie-PatientInnen wirksame, zugängliche und selbst durchführbare Behandlungsmöglichkeiten anzubieten. Dr. Rubio Zarapuz setzt sich für weitere Forschung zu diesen therapeutischen Kombinationen ein und betont ihr Potenzial, das Leben von Menschen durch eine verbesserte Schmerzbehandlung, Funktionalität und das allgemeine Wohlbefinden zu verändern.
3. Prof. Riachi präsentiert vielversprechende Daten aus den zwei Studien zur Neurostimulation bei der Behandlung von Spastizität
Die beiden Studien werden derzeit an zwei Zentren in Frankreich und Abu Dhabi durchgeführt. Sie beziehen PatientInnen ein, die an einer spastisch induzierten Bewegungsstörung leiden, beispielsweise aufgrund von Multipler Sklerose oder Schlaganfall. Spastizität ist eine häufige und behindernde Erkrankung, die das Gangbild, das Gleichgewicht, die Mobilität und die Lebensqualität beeinträchtigt. Leider sind die derzeit verfügbaren Behandlungen mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden, so dass bei diesen PatientInnen ein erheblicher ungedeckter Bedarf besteht. Daher könnte eine nicht-invasive, nicht-pharmakologische Behandlungsmethode, wie sie bei der Neurostimulation mit dem Exopulse Mollii Suit zum Einsatz kommt, für diese Zielgruppe hilfreich sein.
Die Studien werden in zwei Phasen durchgeführt: einer ersten randomisierten, placebo-kontrollierten Doppelblindstudie mit Crossover-Design, gefolgt von einer offenen Phase. In der Multiple-Sklerose-Studie zeigten vorläufige Daten aus der offenen Phase Verbesserungen in der Berg-Balance-Skala, dem primären Endpunkt der Studien. Videos von PatientInnen zeigen eine verbesserte Mobilität, mit weniger Bedarf an Gehhilfen, geschmeidigeren Bewegungen, größerer Schrittlänge und Geschwindigkeit, zusätzlich zu einer Verbesserung des Gleichgewichts und des Pendelgangs.
Was die Schlaganfallstudie betrifft, so zeigte die vorläufige Analyse der offenen Phase ebenfalls Verbesserungen in der Berg-Balance-Skala. Videos zeigten die festgestellte Verbesserung in der Hüftbeugung sowie eine erhöhte Geschwindigkeit und optimierte Schrittlänge. Trotz der kurzen Stimulationszeiträume wurden sehr ermutigende Ergebnisse in der oberen Extremität festgestellt. „Dies würde Studien mit längeren Stimulationszeiträumen erfordern“, sagte Prof. Riachi.
Der Wirkungsmechanismus des Exopulse Mollii Suit wird vermutlich durch den reziproken Inhibitionsreflex vermittelt. Prof. Riachi erklärte, dass „die Modulation dieses Mechanismus zur Aktivierung der inhibitorischen Neuronen in der spinalen Schleife führt. Wenn man also den Antagonisten des spastischen Muskels stimuliert, führt dies zu einer Verringerung der Erregbarkeit der Motoneuronen im spastischen Muskel und damit zu dessen Entspannung.“ Dies könne auf alle Muskeln im Körper angewendet werden und auf alle PatientInnen individuell nach klinischem Bedarf zugeschnitten werden.
Die genannten Studien werden bald abgeschlossen sein und die Analyse wird sich auf die sekundären Endpunkte wie Schmerz, Mobilität, Spastik und Lebensqualität erstrecken.
Symposium wrap-up
Zum Abschluss des Symposiums fasste Dr. Hahn die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und hob zwei bedeutende Fibromyalgie-Projekte hervor. Sie lieferten wertvolle erste Ergebnisse, deuteten aber auch darauf hin, dass das wahre Potenzial möglicherweise erst durch eine Langzeitbehandlung ausgeschöpft werden kann. Dr. Hahn betonte auch die potenziellen Vorteile eines kombinierten Behandlungsansatzes. Darüber hinaus erhielten die TeilnehmerInnen einen ersten Blick hinter die Kulissen laufender Studien, in denen die Auswirkungen des Exopulse Mollii Suit auf PatientInnen mit Spastik untersucht werden.
Neurostimulation bietet großes Potenzial
Die aktuellen Studien belegen das vielversprechende Potenzial nichtinvasiver Behandlungsmethoden zur Verbesserung der Lebensqualität von PatientInnen mit chronischen Erkrankungen. Die Studie unter der Leitung von Prof. Ayache hebt den Exopulse Mollii Suit als wirksames Instrument zur Behandlung von Fibromyalgie hervor, das Schmerzen, Müdigkeit und Angstzustände deutlich reduziert. Während unmittelbare nozizeptive Vorteile beobachtet wurden, kann eine längere Behandlungsdauer erforderlich sein, um die kognitiven und emotionalen Aspekte des Schmerzes zu behandeln. In ähnlicher Weise unterstreicht die Forschung von Dr. Alejandro Rubio Zarapuz die Wirksamkeit von Neuromodulation, virtueller Realität und Trainingsprogrammen bei der Behandlung von Fibromyalgie und zeigt Verbesserungen bei Schmerzen und Funktionsfähigkeit. Die vorläufigen Ergebnisse der Studien von Prof. Riachi deuten darauf hin, dass die Neurostimulation mit dem Exopulse Mollii Suit das Gleichgewicht, die Mobilität und die Motorik bei PatientInnen mit Multipler Sklerose und Schlaganfall erheblich verbessern kann. Diese Ergebnisse geben PatientInnen, die mit Erkrankungen zu kämpfen haben, die auf herkömmliche Therapien nicht ansprechen, Hoffnung und unterstreichen die Bedeutung kontinuierlicher Forschung, um diese Behandlungen zu verfeinern und ihre langfristigen Vorteile vollständig zu erforschen.
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